PRESSE

Raus aus der Opfertrance – rein ins wirkliche Leben

Sein-Artikel

Autor: Lars Basczok – erschienen in der Februarausgabe der Zeitschrift SEIN.

 

Du hast dir ein Projekt vorgenommen und kommst einfach nicht weiter. Ein Gefühl, als würdest du auf der Stelle treten. Gedanken wie „Ich kann einfach nicht mehr“ und „Es ist einfach zu schwer“ versetzen dich in eine Trance, in der du völlig blockiert bist. Obwohl dir das Projekt ein Herzens­anliegen ist, scheiterst du. Doch darauf muss es nicht hinauslaufen:

Lars Basczok zeigt, wie wir in vier Schritten vom „Ich kann nicht“ zum „Ich kann“ gelangen.

Hast du das Gefühl, auf der Stelle zu treten und keinen Schritt voran zu kommen? Obwohl es dir ein Herzensanliegen ist, dein Projekt anzugehen, scheiterst du. Herzlich Willkommen in der Opfertrance!

Dass dich deine Gedanken schachmatt setzen, ist kein Wunder, denn eine Trance ist so etwas wie ein Traum. Das heißt, sie kann dir vollkommen beängstigend und real erscheinen, während du bloß schläfst. Ähnlich wie in einem Traum nehmen wir in der Trance imaginäre Hürden und unlösbare Probleme wahr. In Wirklichkeit sind diese Probleme allein mentaler Natur. Bist du also überzeugt, dass du nicht kannst und dein Projekt zu schwer ist, dann kannst du auch nicht und es ist einfach zu schwer.

In eine Trance denkst du dich hinein, wie in einen Tunnel. In diesem Tunnel scheint es nur ein mögliches Ende zu geben, nämlich das dirselbstprophezeite. Alle weiteren, besseren Möglichkeiten sind innerhalb der Opfertrance nicht wahrnehmbar. Am Ende erscheinen dir die Barrieren so echt und unüberwindbar, dass es dich schier verzweifeln lässt. Manchmal fühlt sich selbst dein Körper wie gelähmt an. Starren und Unbeweglichkeit treten dann auf. Alles deutet darauf hin, dass es keinen Weg mehr für dich gibt. 

Das Gefühl, Opfer der Situation zu sein, scheint allerdings keineswegs traumhaft. So ein Opfer fühlt sich klein und wehrlos. Es sucht nach Schutz vor jenen scheinbar höheren Kräften. Von einer vermeintlich unüberwindbaren Aufgabe lässt es sich niederdrücken, mitunter bis hin zur völligen Ohnmacht.

Ist es denn wirklich so, dass wir in diesen Momenten gar nichts tun können? Sind wir tatsächlich gefangen in den deprimierenden Gedankenschleifen, die sich schon spiralenartig immer weiter abwärts bewegen, weil sie einander wieder und wieder bestätigen? Nein, natürlich nicht! Es gilt, die Opfertrance zu knacken. Was wirklich vor sich geht, lässt sich durch genauere Selbsterforschung schnell aufklären. 

Die Kraft der Opfertrance
Die völlige Aussichtslosigkeit jeglichen Tuns will uns die Trance vortäuschen. Obwohl wir sogar im selben Moment sehr viel Energie für die Trance verschwenden. Sämtliche Widerstände erhalten wir mit viel Aufwand aufrecht und unterdrücken Gefühle. Das ist allemal höchst anstrengend: Als würden zwei Lokomotiven mit Vollgas gegeneinander drücken und dabei allen Kraftstoff verbrennen, ohne auch nur einen Zentimeter voran zu kommen. Beide bündeln die Energie und blockieren einander den Weg. 

Das Suhlen im Selbstmitleid beschert uns Ablenkung, aber niemals Besserung. In der trügerischen Melancholie der Opferrolle verharren wir, als wären wir von einem destruktiven Virus befallen. Der nagt an uns und treibt uns bis hin zu Selbstzweifeln und Depressionen. Seine Kraft schöpft dieser Virus aus der Macht alter Gewohnheiten. Unser Gehirn möchte auf vertraute Muster zurückgreifen. Um seine Ressourcen zu schonen, reduziert es die Komplexität der Sache. Das unkomplizierte Verharren bei dem Ich-kann-nicht nährt die Kraft der Trance. Das Wiederholen der zerstörerischen Grundüberzeugungen und Gewohnheiten macht sie so mächtig. 

Mit den treffenden Worten Abraham Lincolns gesagt: „If you always do what you always did, you will always get what you always got.“ Unsere Opfertrance kann also nur so stark sein, wie wir an unseren Grundüberzeugungen festhalten. Da wir aber wissen, dass wir nicht unsere Gedanken sind, haben wir eine Wahl.

Du hast die Wahl

Die Wahl besteht darin, entweder die Aufmerksamkeit nach Außen (zu den Gedanken) oder nach Innen (zu den Empfindungen und Gefühlen) zu wenden. Wenn wir die Empfindungen und Gefühle wahrnehmen können, sind wir unmittelbar mit der Erfahrung des Moments verbunden und haben die Gedankenwelt der Opfertrance erfolgreich verlassen oder sie wenigstens geschwächt. Um dir dies zu ermöglichen, möchte ich dir folgende vier Schritte empfehlen.


Schritt eins: Wahrnehmen und Anerkennen der Ohnmacht

Sieh ein: Ja, ich denke gerade „Ich kann einfach nicht“ und das macht mich vielleicht traurig und verzweifelt.


Schritt zwei: Den Körper wahrnehmen

Anstatt dem vernichtenden Gedankenstrom zu folgen, wollen wir aufmerksam den Körper von Innen wahrnehmen. Was spürst du gerade in deinem Körper? Vielleicht ist da ein Kribbeln im linken Fuß, eine Wärme oder eine Kälte. Spüre die Teile deines Körpers von Innen, ohne etwas daran ändern zu wollen.

Rückfallgefahr: In Gedanken abschweifen

Wenn du merkst, dass du zu den Gedanken zurück rutschst, versuche, auch diese Bewegung einfach nur anzuerkennen und wahrzunehmen. So kannst du liebevoll und geduldig wieder nach Innen, zu deinem Körper, zurückkehren.


Schritt drei: Die Lebendigkeit fühlen 

Frage dich, welches Gefühl gerade da ist und reagiere mit deiner Wahrnehmung des Gefühls. Mit dieser Frage bleibst du im Inneren. Das Gefühl nimmst du ganz lebendig wahr, und zwar ohne etwas damit zu tun. Es geht nicht darum, das Gefühl zu beobachten oder zu ihm hin, von ihm weg oder dagegen anzugehen. Vielmehr lässt du dich vom dem Gefühl ganz erfassen und berühren. Die Wahrnehmung der Körperempfindungen darf jetzt in den Hintergrund treten. 

Mit diesem wesentlichen Schritt ermöglichst du es dir, direkt mit dem Hier und Jetzt in Verbindung zu treten. Du verlässt die Welt der erfundenen Gedanken. In diesem Moment wirst du unmittelbar von dem Puls des Lebens erfasst. Du kostest bereits von der Süße der unentdeckten Möglichkeiten deines wirklichen Lebens. Wer seine Gefühle einfach da sein lassen kann, wird automatisch still und kann die Gedanken zur Ruhe kommen lassen.

Denn Stille ist der Ort, von dem aus wesentliche Entscheidungen getroffen werden sollten. Entsprechend gilt es genau an diesem Punkt, zu entscheiden, etwas für das eigene Glück zu tun!

Dein nächster Schritt mag dir zuerst wenig spirituell erscheinen. Zweifellos jedoch ist er der wichtigste und kraftvollste Schritt aus der Opfertrance.


Schritt vier: Tue fünf Dinge, von denen du dachtest, dass du sie nicht kannst. Wichtig dabei ist, diese Dinge nicht zu bewerten!

Willst du wirklich aus deiner Opfertrance herauskommen, musst du bereit sein, dir zu beweisen, dass du alte Gewohnheiten bewusst überwinden kannst. Du musst bereit sein, für dein einzigartiges Leben auszubrechen und in Bewegung zu kommen!

Erst einmal spielt es keine Rolle, was du tust. Viel wichtiger ist, dass du es tust. Das heißt, wenn du zwanzig Liegestütze machst, um dir zu zeigen, dass du in Bewegung kommst, dann machst du deine zwanzig Liegestütze. Direkt im Anschluss daran machst du die vier weiteren, sinnvolleren Dinge. Du wirst schnell merken, dass du sehr wohl kannst. Die Bereitschaft, in Bewegung zu kommen, gibt dir Kraft. Der lebendige Beweis, den du hier antrittst, bricht das Opferdasein. Opfertrancen verhungern daran, dass du beginnst, deine fünf Dinge einfach zu tun, ohne groß darüber nachzugrübeln.

Das Schwierigste an der Überwindung der Trance ist diese Schwelle. Denn schließlich kommt es uns hier so vor, als wäre kein Entkommen möglich. Sich trotz dessen zu wagen, eine tuende Bewegung zu machen, ist der Schritt über die Schwelle des scheinbar Unmöglichen. Jetzt schon öffnet sich vor dir der Horizont des Möglichen. Oft tauchen Gefühle wie Freude und Liebe auf, wenn die lang ersehnte Bewegung endlich stattfindet. Denn schließlich wollen unsere Gaben durch uns in die Welt gebracht werden.


Achtung Rückfall:
Die Gefahr eines Rückfalls in die vertraute Opfertrance droht durchaus. Gerne wird der Erfolg des ersten Schritts aus der Trance als Zufall oder Fremdverschulden abgetan. Dann kann das Bad der Hilflosigkeit von neuem beginnen. Um das zu vermeiden, ist es wichtig, direkt die weiteren vier Dinge zu tun und dadurch in Bewegung zu bleiben. Alte Gewohnheiten können hartnäckig sein und sind nicht zu unterschätzen! Wir wissen jedoch, dass wir ihnen nicht glauben müssen. Wir stellen ihnen einfach neue, positive Gewohnheiten entgegen. Mit jedem Tun überschreiben wir die alten Gewohnheiten ein bisschen stärker.


Die Elefantenhürde

Wie isst man einen Elefanten? Versucht man, ihn direkt auf einmal hinunter zu schlingen,… oder? Nein, natürlich tischt man ihn in kleinen Scheibchen auf. Dasselbe gilt für die Hürden in deiner Trance, die dir genauso unfassbar groß erscheinen. Willst du den Elefanten im ganzen Stück verschlingen, musst du dich nicht über dein Scheitern wundern.

Teile dein Thema, deine Arbeit, oder was dir sonst unüberwindbar scheint, zuerst in mundgerechte Scheibchen. Das ist äußerst wichtig, denn die Größe der Scheibchen bestimmt darüber, ob du in der Trance verharrst oder aus ihr ausbrichst. Zerkleinere den Elefanten mit Herz und Verstand: so realitätsnah, dass du noch liebevoll und geduldig mit dir umgehst. Schließlich wurde auch Rom nicht an einem Tag erbaut, sondern Schritt für Schritt.

Achtung Rückfall:
I
n der Übergangsphase vom „Ich kann nicht“ ins „Ich kann“ ist Vorsicht geboten. Wenn du beginnst, den lebendigen Beweis gegen deine Ohnmacht anzutreten und für dein Leben in Bewegung kommst, musst du achtsam sein. Warum? – Weil die Trance den Teufel tun wird, dich blind in dein Glück rennen zu lassen. Komischerweise findest du es in deiner Opfertrance so bequem wie im Mutterschoß. Insgeheim dient uns die Trance nämlich zur Sicherheit. Das heißt: Zwar bedauerst du lautstark das Opfertum, fühlst dich damit aber wohl, weil dir die alten Gewohnheiten vertraut sind. So gesehen ist dein Erfolg nicht ungefährlich, denn er bedeutet den Zusammenbruch dieser Sicherheit. Nicht vor unserem Scheitern fürchten wir uns am meisten, sondern vor unserer wahren Größe.
Wenn du glaubst, dein Elefant ist zu groß, zu schwer und einfach nicht zu bändigen, dann ist er es auch. Öffne dich stattdessen für die Möglichkeit, dass dir dein Vorhaben gelingen kann. Mit deinen Gedanken kreierst und begrenzt du deine Welt und daher sind positive Gedanken wichtig. Dass positives Denken allerdings alle Probleme löst, ist ein Missverständnis, dem ich vorbeugen möchte. Willst du deine Opfertrance knacken, musst du auch wirklich aktiv werden. 

Wir sollten nicht darauf warten, dass das Universum unsere Wünsche erfüllt. Das Universum schenkt uns vermutlich gar nichts, wenn wir nicht bereit sind, uns zu bewegen. Deine göttliche Intention verlangt deine Bereitwilligkeit. Denn letztlich ist das Leben selbst das göttliche Geschenk des Universums. Dieses Leben wartet darauf, von DIR gelebt und geliebt zu werden. 

Mein lieber Freund, bis hier bist du gekommen

Nun liegt die Sache in deiner Hand: drin bleiben oder aussteigen aus dem Hamsterrad? Bleibt alles wie gewohnt – sicher und schrecklich zugleich – oder wagst du dich, das vermeintlich Unmögliche zu tun? Wachst du in deiner ganzen Größe und Stärke auf und tust, was deine göttliche Gabe verlangt? Oder wartest du wieder erst mal ab…

Wenn du wirklich aussteigen willst, lade ich dich ein, herauszufinden, was wirklich geschieht, wenn du JETZT für dein Leben die Verantwortung übernimmst. Ich glaube fest daran, dass du das kannst.
Unvermeidlich ist, dass du dich für einen längeren Zeitraum von mindestens 30 Tagen verpflichtest, die vier Schritte täglich zu machen. Erst über eine längere Zeit ist es möglich, eine wirkliche Erfahrung zu machen und neue Gewohnheiten zu prägen. Sprich mit deinem Partner oder einem gutem Freund über dein Vorhaben und verpflichte dich, jeden Tag zu berichten, welche fünf Scheibchen du heute vom Elefant isst. Erzähle auch von deinen täglichen Erfolgen und Erfahrungen oder komm zu unserem WEGE ZUM GLÜCK Programm. Verpflichte dich dir selbst und deinem Selbst ab jetzt!

Autoreninfo:
Lars Basczok ist Schüler von Christian Meyer in der Tradition von Sri Ramana Maharshi und als Meditationslehrer, Coach und Familiensteller nach dem Neuen Stellen in Berlin tätig. Mit seinem Unternehmen Bewusstseinarbeit – Berlin gibt er im In- und Ausland Aufstell-Retreats. Seine Arbeit ist tief, still und bewegend.

WORKSHOP zum Thema

Termine: 2.3.2014 / 9.3.2014 / 13-17.00 Uhr

„Raus aus der Opfertrance“ bedeutet frei zu sein und sich als frei zu begreifen. Sich der Fesseln entledigen und endlich ins Leben zu kommen, um zu wirken. Wir von Bewusstseinsarbeit Berlin glauben, dass in jedem Menschen ein unglaubliches ungelebtes Potenzial schlummert, dass danach giert gelebt zu werden. Mann könnte auch von deiner göttlichen Gabe sprechen, die dir mitgegeben ist und hinaus in die Welt will…durch dich! Es ist die Angst vor unserer wahren Größe, die uns zurückhält, nicht die Angst vorm Versagen. Ich lade dich ein deine alten Gewohnheiten des „Ich kann nicht“ zu lösen und neue Gewohnheiten zu etablieren in deinem eigenen Tempo, langsam, bewusst und liebevoll. Der Workshop ist auf Spendenbasis. Eine Anmeldung per Anmeldeformular ist nötig, da die Teilnehmeranzahl begrenzt ist.